Wann waren Sie das letzte Mal im Theater? Ganz ehrlich! … und haben Sie sich nicht auch schon gefragt, wie es tatsächlich hinter den Kulissen aussieht? Ich möchte heute ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und Ihnen einen Einblick geben. Sie werden erstaunt sein – genauso wie ich, als ich Mitte der 80er Jahre meine Lehre zum Polsterer und Dekorateur in einem Betrieb für Werbung, Messe- und Bühnenbau begann.
Hinter den Kulissen, da wird Illusion gemacht, doch die Realität ist oft ernüchternd. Staubige Vorhänge, klebrige Bühnentechnik – der Glanz von außen verbirgt die wahre Beschaffenheit. Genau an diese Erfahrung musste ich denken, als mir Herr und Frau Brings Ihre Erlebnisse mit der Stadtverwaltung und Justiz hier im Mittelrheintal erzählten.
Wie bei einer Theaterbühne sind auch in unserem gesellschaftlichen System die „Kulissen“ das, was wir zu sehen bekommen: Gesetze, Regeln, Prozesse, die uns Struktur und Sicherheit vermitteln sollen. Doch was passiert, wenn diese Kulissen zu bröckeln beginnen? Wenn Ämter und Behörden sich nicht mehr an ihre eigenen Vorgaben halten oder ihre Macht ...?
Dieser Beitrag soll jenen Mut geben, die sich von Ämtern und Behörden alleine gelassen fühlen und appelliert an jene Menschen, die in den Ämtern, Behörden und Institutionen arbeiten; dass Sie sich daran erinnern, mit mündigen Bürgern zu arbeiten, mit Menschen und nicht mit abstrakten Fallnummern. Dass sie sich bitte die Strukturen unserer gesellschaftlichen Ordnung und den damit verbundenen Verpflichtungen in Erinnerung rufen.